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Hessische Ausbildungsbilanz vorgestellt
Der Ausbildungsmarkt in Hessen – hier freut sich die Politik schon, dass dieser nur stagniert. Aber da geht mehr – wie unser Positivbeispiel zeigt.
Jule Güldenberg, 20 Jahre alt, frisch im zweiten Lehrjahr als Metallbauerin. Ihr Interesse fürs Handwerk wurde vor drei Jahren während eines Praktikums geweckt – genau bei dem Betrieb in Oberursel, bei dem sie nun in Ausbildung ist. Nach ihrem Abitur war sie erstmal unentschlossen, bis ihr klar wurde: Sie will erstmal etwas Handfestes machen.
Jule Güldenberg, Auszubildende
„Dann habe ich ein bisschen hin und her überlegt: Handwerk, Schreiner, Metallbau. Und dann ist mir das Praktikum wieder eingefallen. Und dann dachte ich mir, ich hatte total Spaß dran. Ich finde Metall total interessant als Werkstoff. Warum nicht?“
Nur wenige in ihrem Bekanntenkreis haben nach dem Abitur eine Ausbildung angefangen. In Hessen wurden für das aktuelle Ausbildungsjahr knapp 35.000 Lehrstellen gemeldet und damit fast genauso viele, wie im Vorjahr. Allerdings suchen 2.400 junge Menschen derzeit noch nach einem Ausbildungsplatz, obwohl knapp 4.400 Lehrstellen unbesetzt sind. Angesichts des viel diskutierten Fachkräftemangels geht es für Hessens Wirtschaftsminister Kaweh Mansoori vor allem darum, junge Menschen für die passende Ausbildung zu gewinnen.
Kaweh Mansoori (SPD), Wirtschaftsminister Hessen
„Wir stärken die Berufsorientierung in allen Schulformen, insbesondere auch in den Gymnasien, wo es darum geht, jungen Menschen frühzeitig eine Perspektive aufzuzeigen: Was kann ich denn nach der Schule machen?“
Ein weiterer Anreiz soll die sogenannte kostenfreie Meisterausbildung sein: Seit einem halben Jahr können Meisterprüflinge beim Land eine Prämie von 3.500 Euro beantragen. Im Ausbildungsbetrieb in Oberursel sieht man das aber eher kritisch.
Dirk Velte, Geschäftsführer Metallmanufaktur
„Ich kann diese Förderung erst nach bestandener Meisterprüfung beantragen. Und dann dauert es vielleicht noch ein viertel oder ein halbes Jahr, bis ich das Geld kriege. Muss es vorfinanzieren. Das ist nicht kostenfrei für mich.“
Kaweh Mansoori entgegnet, die angehenden Meister könnten zuvor schon weitere Fördermittel beantragen, die Meisterprämie sei nur ein zusätzlicher Anreiz.
Jule Güldenberg ist sich noch nicht sicher, ob sie nach ihrer Ausbildung tatsächlich eine Meisterprüfung angehen will. Zumindest ein kleiner Ansporn sei die winkende Prämie für sie aber schon.
Quelle: 1730live.de