PRESSE & REFERENZEN

4400 Lehrstellen sind noch frei

Betriebe und Interessierte in Hessen finden häufig nicht zueinander / Zu Gast in der
Metallmanufaktur Dirk Velte in Oberursel Von Peter Hanack

Rein rechnerisch hätte es mit dem Start ins neue Ausbildungsjahr fantastisch laufen können. 34 683 zu besetzende Lehrstellen hatten die hessischen Betriebe der Bundesagentur für Arbeit (BA) gemeldet. Ziemlich genau 34 650 junge Männer und Frauen – also gut 33
weniger als zu besetzende Stellen – waren auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz. So genau aber ist die Rechnung natürlich nicht aufgegangen. Und deshalb musste Frank Martin, Leiter der Regionaldirektion Hessen der BA, am Mittwoch andere Bilanzzahlen verkünden. Demnach waren im Oktober noch rund 4400 Stellen unbesetzt und zugleich 2400 Interessenten und Interessentinnen ohne Ausbildungsplatz.
Die Gründe, die Martin nannte, sind zumindest zum Teil neu. Zum einen sind die Wohnorte möglicher Azubis und die Standorte der Betriebe so weit voneinander entfernt, dass nur ein Umzug den Abschluss eines Vertrages ermöglichen würde. Dann aber fehlt es zumeist am günstigen Wohnraum. Neu ist allerdings anderes: „Wir leben in einem Bewerbermarkt, es gibt einfach nicht genug geeignete Interessenten“, erläuterte Martin. Für jene, die mit guten Schulnoten einen Ausbildungsplatz suchten, bedeute dies: „Wer nicht seinen Traumjob erhält, wartet vielleicht einfach, bis sich dann doch noch irgendwo die Gelegenheit ergibt.“ Und die Betriebe selbst? Zögerten angesichts ungünstiger Konjunkturerwartungen damit, Bewerber oder Bewerberinnen einzustellen, von denen sie nicht

wirklich überzeugt seien. So entstehe am Ende eine doch recht große Lücke zwischen Angebot und Nachfrage, und das auf beiden Seiten. Das sind keine guten Nachrichten für den Wirtschaftsstandort Hessen, zumal ohnehin nicht genug Menschen ausgebildet werden. „Bis zum Jahr 2028 werden in Hessen rund 200 000 Fachkräfte fehlen“, erläuterte Hessens Wirtschaftsminister Kaweh Mansoori (SPD). Ein Viertel davon werde in akademischen Berufen gebraucht, drei Viertel aber in den nicht akademischen. Vor allem der ländliche Raum werde davon betroffen sein, so Mansoori. Schon jetzt habe er bei Besuchen in mittelständischen Unternehmen die Botschaft erhalten, dass die Auftragsbücher zwar voll seien, der Betrieb aber dennoch nicht im vollem Umfang arbeiten könne. „Weil dort heute schon Personal fehlt“, sagte der Minister. Mansoori und Martin hatten zur Pressekonferenz in die Oberurseler Metallmanufaktur von Dirk Velte eingeladen. Dort sind alle Ausbildungsstellen besetzt. „Wir hatten zuletzt 14 Bewerbungen auf zwei Plätze“, berichtete Velte. Er setzt dabei auf Sichtbarkeit. „Wir präsentieren uns auf Messen, haben viel Kontakt zu Schulen“. Und er setzt auf Praktika. „Jeder, der hier anfangen will, hat schon mal mindestens zwei Wochen als Praktikant gearbeitet“, so Velte. Bis zu 20 junge Menschen, zumeist Männer, kommen so jährlich in seine Metallwerkstatt, wo sie „von Anfang an richtig mitarbeiten und nicht bloß zuschauen dürfen“. Schließ-

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